”Natürlich muss ein Streik auch der Gesellschaft wehtun, sonst bringt er nichts”

Streikgeld (Symbolphoto)

Der Stadtrat hat heute alle Beschlußvorlagen zur Erstattung von Kostenbeiträgen wegen Streikmaßnahmen in den städtischen Kitas 2015 abgelehnt.

Bezahlter und sogar unbezahlter Urlaub wird genommen; Arbeitszeit später nachgeholt; Verwandte und Bekannte werden um Unterstützung gebeten und reisen teilweise extra nach Halle; Kinderbetreuung wird entgeltlich oder mit anderen Eltern wechselseitig organisiert … So sah das Leben vieler Eltern für mehrere Wochen während des Kita-Streiks aus. Ob tatsächlich in der eigenen Kita gestreikt werden sollte, war meist am Abend zuvor nicht klar. Der Streik hat mehr als nur die „bestreikten“ Eltern betroffen. Die große Unsicherheit, ob die eigene Kita am nächsten Tag bestreikt wird, hat wehgetan.

Im Gegenzug wurden mindestens 83.000 € durch die Stadt bzw. den Eigenbetrieb Kita vereinnahmt, aber Gehälter streikbedingt nicht ausgezahlt.

Der Entschluß des Stadtrates ist vor diesem Hintergrund bedauerlich.

Der OB sprach im Stadtrat davon, dass alle Anträge der Eltern auf Rückzahlung beschieden werden müssen. Momentan liegen wohl mehr als 150 davon vor.

Der nächste Streik hat bereits mit Warnstreiks seinen Auftakt genommen. Bislang ist unseres Wissens noch niemand juristisch gegen die streikbedingte Bereicherung der Stadt vorgegangen. Daher sollte auch diesmal wieder eine Dokumentation der Streiktage und anschliessend ein Antrag auf Entgeltrückzahlung erfolgen.


PS: Das Zitat in der Überschrift stammt aus einem Redebeitrag zu der Rückerstattungsdebatte im Stadtrat.

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